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China und Russland

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Da die EU, speziell die Bundesrepublik Deutschland, auch heute noch die Einladungen Moskaus zu einer umgehend umzusetzenden, politisch-wirtschaftlich offenen Beziehung mit Russland auf Grund von Vorgaben der USA ablehnt und zum Teil abstrakte Vorbedingungen hierfür einfordert, öffnet Russland – als ‚europäische‘ Großmacht – seine Märkte immer stärker seinen asiatischen Partnern. Aber nicht nur die Wirtschaft und die Finanzstrukturen wachsen zunehmend zusammen, sondern auch die Bereiche Kultur und innenpolitische Kultur- und Sozialpolitik. Hier ist, für jedermann erkennbar, ein Eurasischer Gigant am Entstehen, dem mittelfristig auch Indien sowie weitere dynamische Staaten aus Vorder-, Mittel- und Südasien beitreten werden.

Putins Vision: Der sich entwickelnde eurasische Kernstaatenbereich setzt dynamische Schritte in die Zukunft

Putins Vision und Konzeption, zum Blockdenken und Handeln der USA und der EU einen Gegenpol zu schaffen, der letztendlich die beiden künstlich getrennten Halbkontinente Europa und Asien wieder zu einem Kontinentalblock vereinen wird, tritt immer deutlicher in Erscheinung. Selbst wenn speziell der Bundesrepublik Deutschland als US-Vasall das Entstehen dieser kontinentalen Blockgemeinschaft, die schon vor rund zehn Jahren als Shanghai-Gruppe ihren Anfang nahm, nicht gefällt.

Die hier skizzierte Entwicklung zwischen Russland und China wird nicht mehr zerstört werden können! Nicht zu vergessen ist aber auch die tiefe Völkerfreundschaft, die traditionell zwischen Russland und Indien besteht! Die USA und die EU sollten ihr egomanisches Selbstverständnis gegenüber anderen Kulturen und Völkern höchstnotwendig in eine Beziehung auf der Basis von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung aller umwandeln – und die nach dem 2. Weltkrieg im Geist der Konferenz von Jalta gesetzten Ab- und Ausgrenzungen schnellstens gegen eine offene Zusammenarbeit austauschen!

Interessant ist in diesem Zusammenhang folgende Meldung aus dem Internet vom 22.12.2010:

China und Russland schaffen den Dollar ab
Michael Grandt

China und Russland haben beschlossen, den US-Dollar als Sicherheit für den bilateralen Handel aufzugeben und auf ihre eigenen Währungen zurückzugreifen. Zudem will Peking Russland helfen, sich wieder als Großmacht zu etablieren. Chinesische Experten sagten aus, dass die engeren Beziehungen zwischen Peking und Moskau nicht gegen den Dollar gerichtet seien, sondern die eigenen Volkswirtschaften schützen sollen.

Im Zuge von Handelsvereinbarungen hatten die beiden Staaten unlängst beschlossen, auf ihre eigenen Währungen zurückzugreifen. Im chinesischen Interbankenmarkt wurde bereits damit begonnen, den Yuan gegen den russischen Rubel zu handeln; umgekehrt soll dies mit der chinesischen Währung auch bald in Russland möglich sein. Beide Länder hatten ihren bilateralen Handel bisher hauptsächlich mit dem Dollar getrieben. Doch im Zuge der Finanzkrise begannen hochrangige Beamte beider Länder, andere Möglichkeiten zu eruieren.
Sun Zhuangzhi, leitender Forscher an der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, stellte fest, der neue Modus der Geschäftsabwicklung zwischen China und Russland folge einem globalen Trend, nachdem die Finanzkrise die Fehler eines vom Dollar dominierten Weltfinanzsystems aufgezeigt habe. Pang Zhongying, die in der Renmin University of China auf internationale Politik spezialisiert ist, sagte, der Vorschlag fordere den Dollar nicht heraus, sondern richte sich auf die Vermeidung der Risiken, die der Dollar darstelle.

Die neue Zusammenarbeit zwischen China und Russland soll vor allem in den Bereichen Luftverkehr, Eisenbahnbau, Zoll, Schutz des geistigen Eigentums und der Kultur stattfinden. Inoffiziellen Verlautbarungen nach will Peking zudem zwei Atomreaktoren aus Russland kaufen. Der chinesische Ministerpräsident Jiabao Wen sagte, die Partnerschaft zwischen Peking und Moskau habe „ein beispielloses Niveau“ erreicht und versprach, die beiden Länder „werden sich nie mehr verfeinden. China wird dem Weg der friedlichen Entwicklung folgen und die Renaissance Russlands als Großmacht unterstützen“.

Peking ist außerdem bereit, mit Moskau in Zentralasien und der asiatisch-pazifischen Region zusammenzuarbeiten. Ebenso soll in den wichtigen internationalen Organisationen und Mechanismen eine „faire und vernünftige, neue Ordnung“ in der internationalen Politik und Wirtschaft angestrebt werden.
Quelle: http://www.chinadaily.com.cn/china/2010-11/24/content_11599087.htm

Zeitschrift Welt-Spirale 02/2011