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Denken? – Denken – Denken!

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Je nach geistigem Stand der Kultur und des Handlungsbewusstseins in der Politik (Zivilisation) wird ein junger Mensch in seinen ihm angeborenen Denkpotentialen gefördert oder ihm wird das Denken sogar verboten. Letzteres war bedauerlicherweise im kirchen-christlichen Kulturraum über fast zwei Jahrtausende ein weit verbreitetes Übel. Es ist mittlerweile längst bekannt, dass dieser Mangel viele Menschen, ja ganze Völker – bis heute! – ins Unglück stürzte.

Zeitgleich wurde durch die geistigen Bildungs- und Erziehungsautoritäten in Europa ein kausal-logischer historischer Rückblick verboten. Ein solcher, so die kirchliche Theologie noch heute, mache keinen Sinn, denn der mosaisch-christliche Gottvater lasse sich in seiner unerkennbaren Absolutheit nicht in seine Schicksal bestimmenden Karten schauen – sondern sei willkürlich und in jeglicher Beziehung jederzeit handlungsfrei. Also gäbe es über das Denken (Meditation = Nachdenken) keinen logischen Zugang zu IHM und daher auch nicht zu den unpersönlichen universellen kosmischen Gesetzen…

Jedoch, der in ein kosmisches Ordnungsfeld eingebundene Geist-Mensch hat Zugang zu IHM durch das Denken – er muss es nur wagen! Denn für sämtliche Dimensionen gilt das allumfassende Gesetz:

Wie im Kleinen, so im Großen

Dem dringenden Bedarf an Denk- und Logikschulung (Logos = Geist, Vernunft, Geistigkeit, Logik) muss in den Bildungseinrichtungen unverzüglich nachgekommen werden! Aber wer könnte denn Denken lehren? Die meisten Wissenschaftler stehen heute noch außerhalb der Erkenntnis und des Postulats von René Descartes‘ „Ich denke – also bin Ich“! Wir benötigen dringend eine Wissens- und Verständnisaktivierung anstatt einer Glaubens-Vermittlung. Die Schulung der zur geistigen Synthese führenden Denkbereiche ist der Ruf der Stunde! Solange diese in öffentlichen Schulen nicht erfolgt, müssen Eltern und Großeltern, besonders auch Kinderbetreuer, diese Aufgabe übernehmen und dabei helfen, die Jugend zum Denken und damit zur Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung zu erziehen. Die heute eher mechanisch vollzogene Wissensvermittlung wird zunehmend von Automaten und Robotern (Computern) übernommen werden. Es bedarf jedoch eines geistig gebildeten, verständnisfähigen Lehrers, um Denken und speziell Logik zu lernen.

Da Denken die Voraussetzung ist, um überhaupt höhere geistig-energetische Ebenen unseres Lebensfeldes (welche uns z.B. über die Künste dargeboten werden) zu erahnen, zu erkennen und uns mit diesen durch Denken, Nachdenken bewusst zu verbinden, gar aktiv zu vernetzen, werden sich jene, die ihre Not erkennen, mutig auf den Weg machen müssen.

Im ersten Schritt müssen das eigene Lebensgeschehen und die dabei gemachten Erfahrungen in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden! Jeder – so die kosmische Allgerechtigkeit – hat sein ureigenes Ich-Bewusstsein, sein geistiges Ego, welches er als Prüfstein in seinem geistigen Herzen immer mit sich trägt. Das Herz ist Ordnungszentrum und Sitz des Höheren Denkens – der Synthese…

Aus dem Emotionszentrum bzw. dem Solarplexus agierende, sich über Auswendiglernen bestimmter Glaubenstexte qualifizierende „Gotteskünder“ sind auf dem falschen Weg.

Es bedarf des eigenen Denkens, Nachdenkens, Durchdenkens und einer verknüpfenden Bewusstseinsaktion!
(Siehe auch Leobrand’s Beitrag „Die Bedeutung der Synthese“ in WS 9/10-2012)

Zeitschrift Welt-Spirale 09/10 2014